Das Glücksspiel übt auf viele Menschen eine große Anziehungskraft aus und ist hierzulande weit verbreitet. Ob Lotto, Spielautomaten oder Sportwetten – es gibt zahlreiche Möglichkeiten zum Zocken. Doch während viele Menschen das Glücksspiel als unterhaltsame Freizeitaktivität sehen, gibt es auch die Gefahr der Spielsucht. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen für Glücksspiel in Deutschland und betrachten gleichzeitig die Präventionsmaßnahmen gegen Glücksspielsucht.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Glücksspiel in Deutschland

In Deutschland wird das Glücksspiel durch den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) geregelt. Dieser Vertrag legt fest, welche Arten von Glücksspiel legal sind und unter welchen Bedingungen sie angeboten werden dürfen. Aktuell gibt es 16 verschiedene Landesglücksspielgesetze, die auf Grundlage des Staatsvertrags erlassen wurden. Zu den legalen Glücksspielformen gehören Lotto, Sportwetten, Angebote in Spielbanken und Online-Casinos.

Die Regulierung des Online-Glücksspiels wurde in den letzten Jahren intensiv diskutiert und hat zu einigen Änderungen geführt. Seit Mitte 2021 ist es möglich, dass private Anbieter von Online-Sportwetten eine Lizenz erhalten und legal ihre Dienste in Deutschland anbieten können. 

Das OASIS Sperrsystem

Das Ziel der Gesetzgebung ist es, einen angemessenen Spielerschutz zu gewährleisten und die Gefahren der Spielsucht einzudämmen. Als bundesweit einheitliches und spielformübergreifendes Instrument wurde die sogenannte OASIS (Abkürzung für Online Abfrage Spieler Informations System) Spielersperre zum Schutz von Spielerinnen und Spielern eingerichtet. Nur unter ganz bestimmten Umständen lässt sich die OASIS Spielersperre aufheben. Dabei wird unterschieden, ob es sich um eine Selbstsperre oder um eine Fremdsperre handelt.

Präventionsmaßnahmen gegen Glücksspielsucht

Die Prävention von Glücksspielsucht ist ein zentrales Anliegen der Gesetzgebung und der einzelnen Glücksspielanbieter. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Maßnahmen entwickelt, um Spieler vor den Gefahren der Spielsucht zu schützen.

Aufklärung und Information

Aufklärung ist der erste wichtige Schritt auf dem Weg zu mehr Prävention. Glücksspielanbieter sind verpflichtet, ihre Kunden über die Risiken des Glücksspiels zu informieren. Dies erfolgt in Form von Broschüren, Warnhinweisen auf Websites, auf Lottoscheinen und in den Spielstätten selbst. Die Spieler sollen sich bewusst machen, dass Glücksspiel nicht nur Spaß, sondern auch Risiken birgt.

Selbstsperre und Limits

Um Spieler vor exzessivem Glücksspiel zu schützen, bieten viele Anbieter die Möglichkeit der Selbstsperre an. Spieler können sich selbst für einen bestimmten Zeitraum von allen Glücksspielen ausschließen. Darüber hinaus können individuelle Limits für Einzahlungen und Verluste festgelegt werden.

Früherkennung von Suchtverhalten

Glücksspielanbieter sind dazu angehalten, suchtgefährdete Spieler frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann beispielsweise durch Schulungen des Personals erfolgen, um Anzeichen von Spielsucht zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Therapieangebote und Beratung

Für Menschen, die bereits von Spielsucht betroffen sind, stehen verschiedene Therapieangebote und Beratungsdienste zur Verfügung. Diese werden sowohl von staatlichen Stellen als auch von privaten Organisationen bereitgestellt.

Fazit: Alles rechtens – Glücksspiel in Deutschland

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Glücksspiel in Deutschland haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, um den Schutz der Spieler zu gewährleisten. Die Präventionsmaßnahmen gegen Glücksspielsucht sind ein wichtiger Bestandteil dieser Entwicklung. Durch Aufklärung, Selbstsperre, Früherkennung und Therapieangebote wird versucht, die negativen Auswirkungen des Glücksspiels zu minimieren.

Es liegt in der Verantwortung der Spieler, sich bewusst mit den Risiken auseinanderzusetzen und verantwortungsbewusst zu spielen. Gleichzeitig sind die Glücksspielanbieter gefordert, ihre Kunden umfassend zu informieren und wirksame Maßnahmen zur Suchtprävention umzusetzen. In einem ausgewogenen Zusammenspiel von Gesetzgebung, Anbietern und Spielern kann das Glücksspiel in Deutschland weiterhin als unterhaltsame Freizeitaktivität genossen werden, ohne dass die Gefahren der Spielsucht überhandnehmen.